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Tesla mit ins Boot geholt: Innovationspark wird einer der größten Ladeparks

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Auf den Wiesen und Feldern zwischen dem Gewerbegebiet Jügesheim (links oben) und dem VGP-Gewerbepark (rechts unten) ist das neue Gewerbegebiet D 30 geplant. Die städtische Wasserstofftankstelle und die Schnellladestation für Elektrofahrzeuge soll an der Kreuzung gegenüber des VGP-Parks entstehen.
Auf den Wiesen und Feldern zwischen dem Gewerbegebiet Jügesheim (links oben) und dem VGP-Gewerbepark (rechts unten) ist das neue Gewerbegebiet D 30 geplant. Die städtische Wasserstofftankstelle und die Schnellladestation für Elektrofahrzeuge soll an der Kreuzung gegenüber des VGP-Parks entstehen. © Häusler

Die Stadt Rodgau hat für ihren Innovationspakt große Pläne. Mit Tesla angelt sich die Kommune einen der größten Ladeparks in Deutschland.

Rodgau – Läuft alles wie geplant, wird die Stadt Rodgau mit dem „Innovationspark für erneuerbare Energien“, den der Stadtwerke-Verbund baut, über einen der größten Ladeparks in ganz Deutschland verfügen. Die Stadtwerke Rodgau erörtern mit ihren Tochterunternehmen seit Jahren verschiedene Aspekte der Energie- und Verkehrswende, die nun in einer umfassenden Strategie zur Nutzung erneuerbarer Energien zusammenlaufen.

„Den Höhepunkt dieser Planungen bildet der Bau eines Innovationsparks, der sowohl das Tanken von grünem Wasserstoff als auch das Aufladen von Elektroautos an Schnellladesäulen ermöglicht“, freut sich Bürgermeister Jürgen Hoffmann.

Rodgau (Kreis Offenbach): Tesla unterstützt bei Errichtung von Superchargern

Für die Errichtung der Schnellladesäulen ist es dem Stadtwerke-Verbund gelungen, Tesla Deutschland mit ins Boot zu holen. Bürgermeister Jürgen Hoffmann hatte am Montag im Stadtparlament über den sogenannten „Letter of Intent“ (LOI) mit der Tesla Germany GmbH berichtet. Er betonte, der LOI sei „eine rechtlich unverbindliche Zielvereinbarung“.

Es wird sich bei den Schnellladesäulen um bis zu 40 sogenannte Supercharger handeln, die jeweils eine Leistung von mindestens 250 Kilowatt (kW) haben. Die Geräte verfügen über CCS-Anschlüsse, sodass Elektroautos aller Marken geladen werden können. „Die Inbetriebnahme der Tesla-Supercharger ist für Oktober 2023 vorgesehen“, erklärt Bürgermeister Hoffmann. „Erfolgt die Umsetzung wie geplant, verfügt Rodgau dann über einen der größten Ladeparks in ganz Deutschland. Das zeigt, dass wir bei der Energiewende auch weiter eine Vorreiterrolle einnehmen.“

Rodgau (Kreis Offenbach): Nummer 1 im Kreis Offenbach bei Ladesäulen für E-Autos

Markus Ebel-Waldmann, Betriebsleiter der Stadtwerke Rodgau und Geschäftsführer der Tochtergesellschaften, ergänzt: „Schon, dass wir 2017 mit der Installation der Ladesäulen-Infrastruktur begonnen haben, erwies sich als richtige Entscheidung. Heute sind wir mit mehr als 50 Ladepunkten im ganzen Stadtgebiet die Nummer 1 im Kreis Offenbach.“

Einzelne Tesla-Ladesäulen mit geringeren Leistungen gibt es in der näheren Umgebung an Hotels in Dietzenbach und Urberach. Die nächst gelegene Supercharger-Station mit 16 Ladepunkten befindet sich in einem Industriegebiet in Eschborn. Eine weitere ist im Frankfurter Ostend geplant. In den nächsten Tagen eröffnet eine Station an der Autobahn bei Kleinostheim.

Rodgau (Kreis Offenbach): Neues Terrain beim Thema Wasserstoff

Auf neues Terrain begibt sich der Stadtwerke-Verbund beim Thema Wasserstoff. Den Ausgangspunkt hierfür bildete der Beschluss der Stadtverordneten vom Dezember 2020, dass ab Dezember 2022 sechs der acht neuen Stadtbusse mit Wasserstoff fahren sollen. Um auch hier der Energiewende Vorschub zu leisten und die Busse unkompliziert und schnell vor Ort tanken zu können, lag der nächste Schritt nahe: der Bau und Betrieb einer eigenen öffentlichen Wasserstofftankstelle. Diesem Projekt stimmten die Stadtverordneten am 13. Dezember 2021 zu.

Die Stadtwerke Rodgau Energie GmbH (SWR.E) soll die Tankstelle auf 2 800 Quadratmetern planen, bauen und in rund zwei Jahren auch betreiben. Eine Analyse der Hochschule Rhein-Main favorisiert als Standort ein Grundstück an der Landstraße 3121 in einem neu entstehenden Gewerbegebiet (D 30) zwischen den Stadtteilen Dudenhofen und Jügesheim. Die Lage zeichnet sich vor allem durch die unmittelbare Nähe zur B 45 und der A 3 aus. Attraktiv ist die Möglichkeit der Betankung mit Wasserstoff unter anderem für die bereits in Rodgau ansässigen Logistikfirmen, für die regionalen Buslinien, Abfallsammelfahrzeuge und nicht zuletzt für Pkws. Die Tankstelle sieht dafür die unterschiedlichen Tankanschlüsse für 350 bar und 700 bar vor.

Supercharger nennt Tesla seine Schnellladesäulen, wie sie auch in Rodgau geplant sind. Foto mit freundlicher Genehmigung der Tesla Inc.
Supercharger nennt Tesla seine Schnellladesäulen, wie sie auch in Rodgau geplant sind. © Foto mit freundlicher Genehmigung der Tesla Inc.

Rodgau (Kreis Offenbach): Speicherung von 1000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag möglich

Den tragfähigen Aspekt beleuchtet eine langfristige Absatzprognose der Hochschule Rhein-Main und des Beratungsunternehmens Emcel GmbH aus Köln. Diese empfiehlt eine Ausbaustufe, die es ermöglicht, pro Tag bis zu 1000 Kilogramm Wasserstoff zu speichern. Dabei entfallen 150 Kilogramm an die sechs Wasserstoffbusse. Der Rest steht der Öffentlichkeit oder anderen kommunalen Fahrzeugen zur Verfügung.

Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten und die komplette Wertschöpfungskette in Rodgau zu erreichen, soll der grüne Wasserstoff direkt am Standort der Tankstelle per Elektrolyse produziert werden.

Rodgau (Kreis Offenbach): Strom soll in Photovoltaik-Park erzeugt werden

Der Strom soll im eigenen Freiflächenphotovoltaik-Park erzeugt werden. Darum beauftragten die Stadtverordneten den Magistrat im Dezember ebenfalls, geeignete Flächen für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage zu suchen und die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Dazu wurden in den vergangenen Wochen rund 30 Hektar in Rollwald und Dudenhofen identifiziert.

„Wir werden bald in der Lage sein, unseren eigenen grünen Rodaustrom in Rodgau zu produzieren und diesen direkt in unseren Innovationspark einzuspeisen. So bleiben von der Stromerzeugung bis zur Elektrolyse alle Mehrwerte in Rodgau“, zeigt sich Bürgermeister Hoffmann begeistert. (siw/eh)

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