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Wahlplakat der Rodgauer Union entsetzt auch SPD

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Rodgau - Entsetzen und tiefe Betroffenheit hat ein Wahlplakat der Rodgauer CDU bei den Freien Demokraten ausgelöst.

Ist die CDU mit diesem Wahlplakat in Hainhausen zu weit gegangen? FDP-Frontmann Heino Reckließ meint: „Allerdings!“
Ist die CDU mit diesem Wahlplakat in Hainhausen zu weit gegangen? FDP-Frontmann Heino Reckließ meint: „Allerdings!“ © Privat

Das Plakat der CDU steht am geplanten Neubaugebiet „Rodgau West“ in Hainhausen und zeigt mehrgeschossige Wohnbebauung und den Slogan „Wenn Sie hier keine Sozialsiedlung wollen, am 6. März: CDU“. „Die CDU in Rodgau will offensichtlich keine Mitbürger innerhalb unserer Stadt, die auf Grund ihres kleineren Einkommens auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind“, interpretiert Heino Reckließ diese Wahlaussage. Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen in einer Pressemitteilung weiter: „Wir sind fassungslos, wie weit sich die CDU schon der Rhetorik der AfD angenähert hat.“ Die Liberalen fragen sich, wie denn die Wahlplakate der CDU gemeint seien, auf denen der Spruch „Wir alle sind Rodgau“ zu lesen ist. „Wir alle können damit schwerlich angesprochen sein, denn die CDU trifft mit ihrer Aussage zum Wohnungsbau ja schon eine scharfe Vorauswahl, wen man in Rodgau gerne sehen würde und wen nicht“, mutmaßen die Freien Demokraten. Landauf und landab werde der Mangel an bezahlbarem Wohnraum beklagt. Verstärkt werde die Wohnraumverknappung noch durch den unkontrollierten Zuzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden, „hervorgerufen durch die Politik der Bundeskanzlerin und ihrer CDU“, so die FDP.

„Die CDU Rodgau zeigt uns mit ihrer Aussage, dass für sie nur Mitbürger mit einem Monatseinkommen von Minimum sechstausend Euro akzeptabel sind, die nicht auf Wohnraum in mehrgeschossiger Bauweise angewiesen sind“, stellt Reckließ fest. „Wir erwarten, dass die CDU diese Wahlwerbung umgehend entfernt und sich bei den Bürger für die Entgleisung gegenüber normalverdienenden Mitbürgern entschuldigt.“ Ihren Anspruch als Volkspartei habe die CDU, zumindest in Rodgau, verwirkt und sei damit von der Gesamtheit auch „nicht wählbar“, sind die Freien Demokraten sicher. Kritik an dem Plakat äußert auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Kunert. Er wirft der CDU vor, Ängste zu schüren, die „völlig unbegründet sind“. Es sei nie die Rede davon gewesen, dort eine Sozialsiedlung zu errichten. Gleichwohl müsse es in Rodgau mehr bezahlbaren Wohnraum geben. Der Mix sei entscheidend – vom frei stehenden Haus bis zum Mietwohnungsbau.

bp

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